Wer heutzutage über China redet, hat meist das Bild prosperierender Millionenstädte mit immer reicher werdenden Bewohnern im Kopf. Eine ganz anderen Seite dieses riesigen Landes begegnete den Freiwilligen der ersten Generationen auf den Straßen von Liuku, einer Stadt im Nordosten Yunnans an der Grenze zu Myanmar: Kinder, die Müll sammeln.
In der Generation 2011/2012 gelang es dann, einen richtigen Kontakt zu den Familien dieser Kinder aufzubauen, die versteckt an den Rändern Liukus leben und von denen ein Großteil der Bewohner Liukus keinerlei Kenntnis hat. Warum gibt es diese Kinder? Die Antwort auf diese Frage liegt in ihrem Herkunftsgebiet begründet: den steilen und unfruchtbaren Bergen des Fugong-Countys nördlich von Liuku. Hier (wie auch in Liuku) leben vor allem Mitglieder der Lisu-Minderheit, die sich durch ihre eigene Sprache und Kultur von den Han-Chinesen unterscheiden.
In Folge der politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen in der Vergangenheit Chinas sahen sich viele Lisu dazu gezwungen, Ackerbau zu betreiben. Da ihre Heimat keine ausreichende Lebensgrundlage mehr bot, zogen viele Lisu-Familien weg. Sie gingen in nahe gelegene Städte wie Mangkuang, nach Liuku oder sogar nach Myanmar wovon sie vor kurzem auf Grund des Bürgerkrieges flohen. In Liuku angekommen wurden die traditionell in Dorfgemeinschaften organisierten Familien an den Rand der Gesellschaft gedrängt und leben nun sehr häufig illegal auf gepachtetem Land in der stetigen Gefahr, vertrieben zu werden. Da viele dieser Familien kein Chinesisch sondern nur Lisu sprechen, müssen sie Müll und Plastikflaschen sammeln, um diese dann weiter zu verkaufen, arbeiten als Moto-Fahrer oder bei der Müllabfuhr. Die Kinder helfen von klein auf beim Flaschen sammeln oder passen auf ihre vielen Geschwister auf. Für Schulbildung bleibt da wenig Zeit und ihre Zukunft bewegt sich zwangsläufig auf ein Leben in Armut zu.
Inzwischen besuchen die ersten Schüler schon die fünfte oder sechste Klasse, sodass bald der Wechsel auf die Mittelschule ansteht, bei dem wir die Kinder weiter unterstützen möchten. Und es zeichnen sich die ersten kleinen Veränderungen ab. In der Stadt sind die Slumbewohner nun nicht mehr unsichtbar, sie sind ein bisschen mehr Teil der Gesellschaft geworden, denn sie können sich verständigen. Die Kinder können ihre Eltern nun im Alltag unterstützen, denn im Gegensatz zu ihnen, können sie lesen und schreiben. Und auch die jüngeren Geschwister profitieren: Manche verstehen und sprechen schon ein bisschen Chinesisch, obwohl sie selbst noch nicht in die Schule gehen.
Wenn Sie sich für eine Patenschaft interessieren oder weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne unter slumkids@baumhaus-projekt.de.
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